Vogelschutzgruppe Lautertal-Reichenbach e. V.
Vogelschutzgruppe Lautertal-Reichenbach e. V.

 

 

Der Natur auf der Spur

 

Zu einem naturkundlichen Rundgang hatte die Reichenbacher Vogelschutzgruppe eingeladen. Nur wenige Mitglieder kamen am Treffpunkt Marktplatz zusammen. Dennoch wollte Tourplaner Michael Schneider (Mitte) den geplanten Rundgang angehen. Über die Friedhofsstraße folgte die kleine Schar dem Weg oberhalb des neuen Friedhofs Richtung Höllberg. Nach kurzem, steilem Anstieg wurde der Forstweg vom Hohenstein zum Hohberg erreicht. Unterwegs konnte man zahlreiche Nisthilfen der Vogelschutzgruppe entdecken. Am Rastplatz an der Kreuzstraße wurde rechts abgebogen und in Richtung Schützenhaus gewandert. Nach einem kleinen Schwenk Richtung Südwesten erreichten die Vogelschützer am Kernberg wieder Ortsstraßen. Über den Falltorweg und Nibelungenstraße gelangte man rechtzeitig zum Jubiläums-Frühschoppen des OMC Reichenbach im Gasthaus Zur Traube.

Text/Walter Koepff

Naturkundlicher Rundgang Foto/Walter Koepff

 

 

 

Frühjahrsumtrunk am 13.05.2023 im Zeichen des Vereinsjubiläums

 

Erinnerungen an das erste Grillfest in der Vereinsgeschichte der Reichenbacher Vogelschutzgruppe weckte die Örtlichkeit des Frühjahrsumtrunks im Lehrgehölz im Felsbergwald. Vor fast 50 Jahren nahmen die beliebten sommerlichen Grillfeste in diesem ehemaligen Steinbruch ihren Anfang und wurden später an den Festplatz Richtung Parkplatz am Talweg verlegt. Der Vorsitzende der Reichenbacher Vogelfreunde, Jan-Niklas Gehbauer, begrüßte die Gäste, unter ihnen der Ehrenvorsitzende Dieter Oster und Vereinsmitglied Bürgermeister Andreas Heun. Er freute sich über die zahlreichen Besucher und das schöne Wetter und wünschte ein schönes Fest. Er dankte allen Helfern, besonders Markus Moritz, der wieder Bratwürste vom Grill servierte. Fleißige Hände hatten passend zu dem Gründungsjahrzehnt des Vereins Käseigel und Käsespießchen sowie Spargelschinken-Röllchen für ein leckeres Büffet vorbereitet. Bürgermeister Heun war angetan von der schönen Örtlichkeit und wünsche ebenfalls ein schönes Fest. Er selbst könne nur kurz bleiben, da er wenig später zum Verschwisterungsjubiläum nach Dogliani fliege, was auch seinen Anzug statt Wanderkleidung erkläre. Überwiegend jüngere Vereinsmitglieder und Gäste kamen zu dem Treffen, das sicher zu einem festen Bestandteil des Vereinsprogramms werden wird. Wie der Vorsitzende weiter mitteilte, wurde das üblicherweise für den zweiten Sonntag geplante Treffen im Unterrichtsraum auf den 21. Mai verlegt. Text/Walter Koepff

Vogelstimmenwanderung am 23.04.2023

 

Viele Vögel belauscht

Früh um sieben Uhr trafen sich einige Mitglieder der Reichenbacher Vogelschutzgruppe am Marktplatz zur ersten sonntäglichen Vogelstimmenwanderung in diesem Jahr. Michael Schneider hatte einen gut dreistündigen Rundweg ausgesucht, der zunächst über die alte Reichenbacher Chaussée zum Parkplatz „Römersteine“ führte. Noch in der Bebauung in Reichenbach konnten verschiedene Vogelarten beobachtet oder gehört werden. Im Wald waren die gefiederten Freunde dankt der noch schwachen Belaubung mit dem bloßen Auge oder mit Fernglas gut in den Bäumen oder auf Steinen zu beobachten. Weiter ging die Tour über das Riesenschiff zum Gipfel des Felsberges, der in dichtem Nebel lag und es spürbar kühler wurde. Von dort führte der Weg bergab bis zum Borstein. Über den Fahrweg erreichte die Gruppe den Ausgangspunkt am Marktplatz. Dort danke Michael Schneider dem Gadernheimer Vogelfachmann und Vogelschutzbeauftragten der Gemeinde Lautertal, Werner Schmidt, der immer wieder beim Bestimmen der Vögel bzw. Vogelstimmen seine profunden Kenntnisse einbrachte. Rund 22 verschiedene Vogelarten konnten erkannt werden. Neben Meisen, Gartenrotschwanz und Mönchsgrasmücke waren noch Ringeltauben, Zilpzalp und Grünfinken zu hören oder zu sehen. An größeren Vögeln konnten Bussarde, Falken, Eichelhäher und Kolkraben gesichtet werden. Dazu gesellten sich ein Buchfink mit seinem Regenruf sowie Sumpfmeise, Zaunkönig, Baumläufer, Kleiber und Buntspecht, um nur einige zu nennen. Die nächste naturkundliche Wanderung ist für den 7. Mai vorgesehen. Text/koe

Jahreshauptversammlung am 03.03.2023

 

Viel Beifall für die Vogelschützer

Mehrfach Beifall gab es bei der Jahreshauptversammlung der Reichenbacher Vogelschutzgruppe in der Traube. Das lag nicht nur an dem positiven Jahresbericht des Ersten Vorsitzenden Jan-Niklas Gebauer, sondern auch an dem professionellen Lichtbildervortrag des Ortsbeauftragten für Vogelschutz, Bernd Reif, von der Einhäuser Vogelschutzgruppe. Einen Wermutstropfen gab es allerdings auch, Karlheinz Peter musste über einen deutlichen Rückgang bei den Schwalben berichten.

Einen zügigen Verlauf nahm der offizielle Teil der Versammlung, zu der besonders der Ehrenvorsitzende Dieter Oster und Ortsvorsteher Alfred Hogen begrüßt wurden. Nach dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder Peter Jahn, Karl-Heinz Hochgenug, Lothar Pöselt und Gerhard Fehr rief Schriftführer Simon Schäfer durch Verlesen des Protokolls die letztjährige Hauptversammlung in Erinnerung. Dass man auch im abgelaufenen Vereinsjahr einige Herausforderungen zu meistern hatte, wusste der Erste Vorsitzende zu berichten. Alle habe man jedoch gut meistern können, was mit Beifall der Mitglieder bestätigt wurde. Trotz hoher Inflation sei der Verein finanziell gut aufgestellt. Dies sei den Mitgliedern, Spendern und ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Korona bedingt hätten leider erneut verschiedene Veranstaltungen ausfallen müssen, bedauerte Gehbauer. Allerdings habe man das traditionelle Grillfest wieder gefeiert, wenn auch nicht am Talweg, sondern mitten im Ort an Doras Café. Die neue Örtlichkeit habe einigen organisatorischen Aufwand bedeutet. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen. Der sogenannte gemütliche Umtrunk sei mittlerweile fester Bestandteil des Jahresprogramms.

Besonders erfreut zeigte sich der Vorsitzende über die Neugründung einer Jugendgruppe dank der Initiative einiger Vereinsmitglieder. Wie im Bergsträßer Anzeiger zu lesen gewesen sei, sei die Wiedereinführung der Jugendgruppe ein voller Erfolg geworden. Mittlerweile nähmen bei den angebotenen Veranstaltungen bis zu 20 Kinder teil, so dass die Betreuer alle Hände voll zu tun hätten. Auch diese Leistung wurde mit Applaus gewürdigt.

Gehbauer ging noch auf weitere Aktionen ein. So habe man die Vereinsarbeit im vergangenen Jahr in fünf Vorstandssitzungen geplant. Zur Pflege der Teichanlagen im Höllacker, im Hainzenwald und im Brandauer Klinger sowie für das Vogellehrgehölz, Festplatz am Talwegparkplatz und am Eulenturm seien etliche Arbeitsstunden aufgewendet worden. Nistkästenkontrollen und -reinigung erfolgten teilweisen mit der Jugendgruppe, ebenso das Herstellen und Befüllen von Futterrahmen. Für die Arbeiten seien 42 Helfer über 100 Stunden im Einsatz gewesen.

An geselligen Veranstaltungen waren, so der Vorsitzende, neben dem erfolgreichen Grillfest der Umtrunk im Lehrgehölz, ein gut besuchter Familienabend im Saal der Traube und die Jahresabschlusswanderung zum Weingut Götzinger in Zell durchgeführt worden. Leider abgesagt werden mussten die traditionellen naturkundlichen Rundgänge, die Vogelstimmenwanderungen und ein Tagesausflug sowie der geplante achttägige Vereinsausflug.

Die vorgesehene Sanierung des Teiches im Höllacker habe man, ergänzte Gehbauer, auf 2023 verschoben.

Abschließend dankte er allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern für die geleisteten Arbeiten und Spenden. Ausgehend vom abgelaufenen Jahr blicke Gehbauer als Vorsitzender positiv in die Zukunft. Das anstehende 50-jährige Jubiläum werde im Rahmen des Grillfestes begangen. Mit einem Motiv-Wagen und einer Fußgruppe soll an der Reichenbacher Kerb darauf aufmerksam gemacht werden.

Über einen guten Kassenstand berichten konnte Rechnerin Mona Wörle, der für die Kassenprüfer Irmgard Koepff eine perfekte Kassenführung bescheinigte. Stefan Hahn, Lukas Külper und Ricardo Schorle werden im kommenden Jahr der Rechnerin auf die Finger schauen.

Über die Belegung der Nistkästen informierte Peter Essinger die Versammlung. Die Meisen seien seit Jahren die häufigsten Nutzer der Nisthilfen des Vereins, gefolgt von Kleiber und Trauerschnäpper. Sehr zahlreich (31-mal) seien die Nistkästen von Mäusen bewohnt gewesen. Auch Wespen und Hornissen hätten sich über das „Wohnungsangebot“ gefreut. Von den insgesamt 388 Nistkästen seien 92 leer, 27 verschwunden und einer sei defekt gewesen. Essinger dankte den Betreuern der Kästen für jährlichen Reinigungen und die ihm zugestellten Daten.

Sichtlich enttäuscht zeigte sich Karlheinz Peter über die von ihm beobachteten Schwalben und Mauersegler. Bei den 151 künstlichen Nestern seien nur 58 belegt und 93 leer gewesen. Von zehn natürlichen Nestern seien nur sechs genutzt gewesen. Rauchschwalben konnten in nur drei Nester gefunden werden. Mauersegler hätten die fünf in Reichenbach vorhandenen Kästen genutzt. Peter bedauerte, dass seine Aufrufe in der Presse, ihm weitere Mauerseglerbeobachtungen zu melden, nur von außerhalb Reichenbachs gefolgt worden sei.

Mit einem fotografischen Leckerbissen fand die Mitgliederversammlung ihren krönenden Abschluss. Bernd Reif, von der Einhäuser Vogelschutzgruppe hatte eine große Anzahl an Aufnahmen aus der Extremadura, einem der letzten Naturparadiese im Südwesten Spaniens, mitgebracht. Von Insekten über Eidechsen. Schlangen, Reptilien bis hin zum Rotwild, Steinbock und Luchs hatte er alles vor der Kamera. Den breitesten Raum nahm jedoch die Vogelwelt ein. Um derart großartige Aufnahmen zu machen, bedarf es schon eines enormen Aufwandes und vor allem Geduld. In den letzten 35 Jahren habe er rund 350 Stunden im Tarnzelt verbracht, um die Vögel aufzunehmen. Allein wegen eines Steinadlers musste er zwölf Stunden in seinem Versteck verbringen. Dabei konnte er auch mal erleben, wie Mönchsgeier innerhalb von 30 Minuten ein totes Lamm „beseitigten“. Ein beeindruckender Vogel war die Großtrappe, die es als größter flugfähiger Vogel immerhin auf 20 Kilogramm Gewicht bringe. Weitere Aufnahmen zeigten Habichtsadler, den Gleitaar, den Kaiseradler und Kraniche, um nur einige zu nennen. Langanhaltenden Beifall zollten die Reichenbacher Vogelschützer dem Vogelfreund aus Einhausen. Text Walter Koepff

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